';

Der Stolz der Rumänen – ihre Pferde

Auf dem Friedenstreck durch Rumänien begegneten wir ihnen immer wieder: Pferden.
Pferde ziehen Pferde an – und so öffneten sich uns Wege zu unzähligen rumänischen Pferdebesitzern und ihren Tieren. 🐎

Hier arbeiten Pferde noch.
Sie ziehen Pflüge über Felder, transportieren Waren, sind das „Auto“ ganzer Familien.
Für manche sichern sie sogar den Lebensunterhalt.

Unsere Eindrücke waren vielfältig – und manchmal widersprüchlich.
Da waren prachtvolle, gut genährte und gepflegte Pferde, herausgeputzt mit kunstvollen Geschirren, roten Wollquasten, Schellen und Läuten. Eine wahre Freude, ein Fest für die Augen.

Und dann gab es die anderen Begegnungen.
Die, bei denen man kurz innehält, tief durchatmet und sich denkt: Okay. Nicht bewerten. Verstehen.
Pferde, denen deutlich mehr als hundert Kilo fehlten. Geschirre improvisiert, zusammengebunden aus allem, was gerade greifbar war. Nicht schön – aber funktional? Notwendigkeit statt Komfort.

Auch Hufeisen sehen dort anders aus . 😳
Die typischen Panje-Kutschwagen reichten von ganz schlicht bis liebevoll, künstlerisch bemalt.
Meist ohne Bremse, manchmal mit einem Baumstamm als Deichsel – für uns abenteuerlich, fast archaisch.
Und doch: Es funktioniert.

Ein besonderes Erlebnis war unser Besuch auf einem kleinen Pferdehof.
Stall und Wohnhaus waren kaum zu unterscheiden, alles einfach, ärmlich – und doch voller Leben.
Wir bewunderten die Pferde und wurden eingeladen, im Hof zu sitzen.
Man reichte uns Getränke, einfach, herzlich, aus purer Gastfreundschaft.
Unangenehm, es anzunehmen, doch in dieser Geste lag Respekt und Würde.

Eines einte alle Begegnungen:

Der unglaubliche Stolz der Pferdebesitzer auf ihre Tiere.

Mit Hingabe und Leidenschaft wurde uns alles gezeigt.
Unsere Fragen wurden mit Händen, Füßen, Gesten und Lachen beantwortet.

Manchmal durften – oder mussten – wir sogar eine Runde mitfahren. 🙈😅
Diese Pferde kannten genau zwei Gangarten:
stehen oder rennen.
Schritt? Was ist das?

Unvergessen bleibt ein kleiner Rumäne mit seinem Schimmel.

Im Trab kam er herangefahren, hielt an, warf die Fahrleinen zur Seite und sprang mit einer fast majestätischen Selbstverständlichkeit von seiner Sitzbank. 🇹🇩
Mit ausgebreiteter Brust und strahlendem Gesicht begrüßte er uns, reichte jedem die Hand – voller Stolz, voller Freude.
Seine Frau saß still auf dem Wagen, zurückhaltend, beinahe scheu.
Sie sagte nichts, hielt sich im Hintergrund.
Das hier war die Sache des Mannes.

Das Pferd trug sein schönstes Geschirr:
rote Schmuckelemente, Glöckchen, rote Puschel – prächtig, festlich, wunderschön.
Nachdem alles bestaunt, gezeigt und „besprochen“ war, sprang der Mann ebenso schnell wieder auf den Panje-Wagen –
und im Galopp waren Pferd und Wagen verschwunden.

Wir blieben zurück.
Mit offenen Mündern.
Mit dem Gefühl, gerade etwas sehr Echtes erlebt zu haben. 😅

Besucher
Besucher

Besucher
Besucher

Besucher
Besucher

Besucher
Besucher
Recommend
  • Facebook
  • Twitter
  • LinkedIN
  • Pinterest
Share
Tagged in
Leave a reply