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Wie lange kann man sein Glück strapazieren, bis der Faden eines Tages reißt ? … so kommen wir nach Ungarn: Verschieben der Abfahrt um 2h, damit die Tracespapiere aus Bratislava nachgeholt werden können … einen Dispatcher einer strikt gesperrten Straumauer eines Kraftwerkes breit quatschen diese – trotz angekündigtem Verbots der Überquerung derselben (und eines Hinweises der Erkundung darauf mit dringender Bitte diesen Weg nicht zu nehmen !) – doch für die Passage freizugeben – weil sonst 15km Umweg der Preis gewessen wären … einen Bauern finden, der trotz Maul-Klauen-Seuche seine Wiese und seine Betriebsnummer hergibt, um uns die Einreise zu ermöglichen.

Im Gestüt Babolna machen wir einen weiteren Ruhetag … für die Pferdeleute ist das ein besonderes Erlebnis. Markus verläßt den Treck (eher als geplant), was traurig ist, aber leider nicht zu ändern. Die Vorstellungen wieviel Alkohol so einem Unternehmen gut tun und was „Gemeinsamkeit“ bzw. „Verantwortung für bestimmte Aufgaben“ bedeutet, sind nicht mehr auf einen Nenner zu bringen.

Wir probieren zwei Typen von Strecken: einerseits auf Asphalt kilometerlang geradeaus durch endlos erscheinende Felder und andererseits durch zum Teil sehr dichte Wälder auf sehr, sehr staubigen Feld-/ Waldwegen. Die Temperaturen um die 30°C am Tag fordern alle, Mensch und Tier, heraus. Es kommen so die ersten Tage, wo wir nicht mehr 0900 sondern 0600 starten.

… und es passieren eben auch Dinge, mit denen rechnet niemand:

  • Während die Erkundung am Morgen den Treck fragt, ob wir im Dorf Baracs (zwei Stationen südlich von Velence resp. Budapest) oder außerhalb vor dem Dorf stehen wollen, kommt der gesamte örtliche Bauhof zu Voyager. Da hat wohl jemand am Abend die Aufmerksamkeit aller Nachbarn erregt. Nach einer kurzen Erklärung, was wir machen und brauchen könnten, „entscheidet“ der Bürgermeister, daß „(andere) Europäer auf diesen mit Europa gemachten Platz zu Ehren des gleichnamigen Gründers des Dorfes kommen, um ihn mit den Bewohnern des Dorfes gemeinsam zu nutzen ist supertoll … ihr könnt auf keinen Fall außerhalb des Dorfes lagern.“ Überwältigend … und nebenbei: eine der Mitarbeiterinnen des Bauhofes (in echter Arbeitskluft !) spricht fließend und perfekt Englisch, ein anderer „ein wenig“ Deutsch. Könnten wir das in Deutschland, könnten wir das zum Beispiel in Crawinkel auch, also dann z.B. in ungarisch ?? Hier lebt Europa – in Ungarn.
  • In Györ und Cskavar bekommen wir Besuch der kleinen ungarischen Lutherischen Kirchgemeinde. Das ist so bemerkenswert, da der erste Kontakt über Dresden und Michael zustande kam, der uns letztes Jahr in Dresden, beim Start unseres Trecks durch Sachsen und Tschechien traf und der nun Teil unserer Mannschaft ist.
  • Zwei andere sehr bewegende Kontakte hatte der Treck in Lovasbereny. Da war die Schulklasse, die uns mit ihrem Interesse und dem spontanen Ständchen am Schloß des Ortes überraschte … und dann war da diese sehr willkommene und leckere Eislieferung am gleichen Schloß > und der Nachschlag dann später im Nationalpark. Wenn aus notwendigen Pausen solche Momente werden, dann haben wir das Gefühl alles richtig zu machen.

Einreise nach Ungarn
Einreise nach Ungarn

Pfr.Janos Szemerei -Bischof der Lutherischen Gemeinschaft in Ungarn- besucht die Friedensglocke
Pfr.Janos Szemerei -Bischof der Lutherischen Gemeinschaft in Ungarn- besucht die Friedensglocke

Zu Gast im Gestüt Babolna
Zu Gast im Gestüt Babolna

Europa lebt - in Ungarn
Europa lebt – in Ungarn
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