Berlin, 8. Mai 2025 – Am heutigen 8. Mai, dem 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs und der Shoah, ist am Brandenburger Tor der Friedenstreck in Berlin nach Jerusalem verabschiedet worden. Rund 2.000 bis 3.000 Menschen begleiteten den Auftakt dieser besonderen Initiative für Verständigung, Erinnerung und Frieden.
Mit dabei waren sechs Treckgespanne, zwei Gastgespanne, zwei Reiter mit insgesamt 15 Pferde. Für viele besonders eindrücklich war das Bild von drei Schimmeln direkt unter der Quadriga vom Brandenburger Tor. Constanze Stahlberg aus Seevetal sagte: „Die Pferde, die Worte und die Menschenmenge – das war sehr bewegend.“
Im Rahmen einer eigens einberufenen Pressekonferenz äußerten sich mehrere politische und diplomatische Vertreter zur Bedeutung des Trecks. Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow appellierte, „daran mitzuwirken, dass Schwerter zu Pflugscharen geschmiedet werden.“ Er wünschte Gottes Segen. Gitta Connemann, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, lobte das zivilgesellschaftliche Engagement. Anan Zen, Vertreter der israelischen Botschaft, zeigte sich bewegt und sagte: „Echte Freunde erkennt man in der Not.“
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, bei dem der Treck einen Tag zuvor war, schickte nochmals Grüße: „Die Botschaft der Friedensglocke sollte in jedem Winkel der Welt gehört werden“
Schirmherr Generalsuperintendent Kristóf Bálint erinnerte an die Geschichte: In Kriegszeiten wurden Kirchenglocken eingeschmolzen, um Waffen herzustellen – die Friedesglocke geht den umgekehrten Weg.
Bäckermeister Plentz, einer der Mitorganisatoren, zeigte sich dankbar: „Diese Eröffnungsveranstaltung war sehr ermutigend. Tausende Menschen geben uns Rückenwind. Und wir spüren: Der Friedensgedanke erreicht viele.“
Zum Abschluss sangen alle gemeinsam das Trecklied. Danach bildeten Hunderte einen Kreis um die Gespanne und tanzten zu „Evenu Shalom Alechem“ – ein Ausdruck der Hoffnung und Gemeinschaft.