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Der Friedensglocken-Pferdetreck hat nach einer beeindruckenden Reise von über 1500 die rumänische Grenze erreicht. Heute hat der Treck diese in Richtung Timişoara überquert wird seine Botschaft des Friedens weiter durch Europa zu tragen. Am 8. Mai 2025 in Berlin startet, 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, ist der Treck mehr als eine logistische Herausforderung – er ist ein rollendes Symbol für Völkerverständigung und Hoffnung.

Das Herzstück des Trecks ist eine 75 kg schwere Friedensglocke, die 2020 in Brandenburg Militärschrott gegossen wurde. Ihr endgültiges Ziel ist Jerusalem, wo sie zu Weihnachten „Hand in Hand Schule“ läuten soll, einer Einrichtung, die jüdische, muslimische und christliche Kinder im Geist der Verständigung zusammenbringt. Die Inschrift der Glocke, „Jagt dem den nach mit jedermann“, fasst die universelle Botschaft des Projekts zusammen.


Einzug ins ungarische Parlament

Ein Höhepunkt der bisherigen Reise war der festliche Empfang des Friedenstrecks im ungarischen Parlament in Budapest am 29. Juni 2025. Hochrangige Abgeordnete, darunter Protokollchef Zoltán Somfai, empfingen 22 Mitglieder des Trecks. Begleitet von drei Freiberger Pferden und einer ungarischen Reiterin, wurde die Friedensglocke feierlich präsentiert.

Nach einer Führung durch das historische Parlamentsgebäude beschrieb Bäckermeister Plentz es als den „schönsten monumentalen Raum“ seines Lebens. Eine kleine Friedensglocke wurde dem Parlament überreicht, das Friedensbrot gebrochen und gemeinsam das Lied „Hevenu Shalom“ gesungen. István Jakab, Vizepräsident der ungarischen Nationalversammlung, begrüßte den Treck und betonte die lange Freundschaft zwischen Ungarn und Deutschland. Auch Imre Ritter, der Ombudsman der deutschen Minderheit in Ungarn, und die Abgeordnete Mónika Bartos, die dem Treck mit den Worten „Bereits Euer Losfahren ist ein Sieg“ Mut zusprach, waren anwesend. Christina Barth-Bussmann äußerte ihre tiefe Bewegung über den Empfang: „Wir haben die heiligen, ungarischen, parlamentarischen Hallen genutzt, um symbolisch den Weltfrieden auszurufen! Niemals hätte ich geglaubt, dass wir so eine Würdigung erhalten würden.“ Helga Teichmann hob die „echte, herzliche und tiefe Begegnung mit den ungarischen Gastgebern“ hervor, für sie eine große Motivation, die Reise fortzusetzen.


Alltag auf dem Treck: Begegnungen und Herausforderungen

Im Alltag auf dem Friedensglocken-Pferdetreck mischen sich geplante Etappen, unerwarteten Herausforderungen und tief berührenden Begegnungen.

Ein Tag in Ungarn: Die Mannschaft erwachte noch ganz beseelt von der Dressur am Abend zuvor. Talina Loreis Pferde wirbelten über den Platz „wie Engel auf vier Beinen“, begleitet von einem Gebet, das selbst die störrischsten Hufe stillstehen ließ. Doch die morgendliche Idylle währte nicht lange. Der Treck steckte mit voller Wucht im Pustatreibsand fest. Während geschoben und gegraben wurde, schauten die Alpakas der Quartiergeberin seelenruhig zu.

Kurz darauf rollte der Treck zum Altersheim von Soltvadkert. Die erwartungsvollen Damen und Herren standen schon an der Straße, als hätten sie geahnt, was kommt – und amüsierten sich königlich über das Spektakel.

Beim Bürgermeisterempfang wurde es dann diplomatisch. Eine höfliche Ablehnung von Wein löste einen kleinen Volksaufstand aus, da Wein als „kulturelles Erbe“ verteidigt wurde. Der Frieden wurde schließlich wiederhergestellt, und zur Versöhnung wurde feierlich eine Münze überreicht. Sogar das Regionalfernsehen war live dabei – historische Bilder waren garantiert!

Der eigentliche Höhepunkt des Tages war jedoch ein Treffen mit einem „schrägen Pferdemann und seiner nicht minder besonderen Frau“. Dort roch es ein bisschen nach DDR und Heu, dazwischen Robour-Laster, alte Maisschneidemaschinen und ein Hauch von Schwarzmarktromantik. Es gab Schnaps, ungetestetes Wasser, ungarische Salami und höllisch scharfen Paprika. Dazu wurde laut, falsch und herzlich gesungen.

Die Nacht verbrachte der Treck auf einem Sportplatz mit (kaltem) Wasser und richtigen Toiletten, ein „königliches Quartier“. Der Bürgermeister krönte den Abend mit riesigen Schnitzeln für alle. Satt, verschwitzt, aber zufrieden fielen die Teammitglieder in ihre Schlafsäcke. Fazit des Tages: Frieden bei Mensch und Tier – und ein bisschen Palinka für die Nerven.


Unerwartetes Willkommen in Baracs: Europa lebt Gastfreundschaft

Bei 28 Grad Celsius und drückender Schwüle war Andreas, der Scout des Trecks, auf der Suche nach einer geeigneten Übernachtungsmöglichkeit. Die Wahl stand zwischen einer abgelegenen Wiese ohne Annehmlichkeiten und einem zentralen Dorfplatz, der potenziell Strom und Wasser bieten würde, aber logistische Herausforderungen für die ungeliebten Trockentoiletten barg. Doch das Schicksal nahm Andreas die Entscheidung ab. Der örtliche Bauhof und der Bürgermeister hatten bereits beschlossen: Der Dorfplatz sollte es sein! „Ein Platz, gemacht mit Europa, und es ist supertoll, dass andere Europäer hierherkommen und diesen Platz mit uns zusammen nutzen“, verkündete der Bürgermeister stolz. Es war das unkonventionelle Auftreten des Scouts mit seinem auffällig dekorierten „Voyager“, welches die Herzen der Dorfbewohner im Sturm eroberte und sie dazu bewog, den Treck mit offenen Armen zu empfangen. Strom wurde fest zugesagt, und auch der Kontakt zum örtlichen Pferdeclub versprochen. Andreas konnte dieses herzliche Angebot nicht ablehnen. Einmal mehr zeigte sich, wie schnell Vorurteile ab- und Brücken gebaut werden können, wenn Menschen aufeinandertreffen.


Herzliche Momente der Verständigung

In Szeged, kurz vor der rumänischen Grenze, tanzte voller Freude und Energie eine Schülertanzgruppe um den Treck herum. Eine überraschende Geste der Freundlichkeit und des Jubels.

Was die Reise mit der Friedensglocke in Bewegung bringen kann, zeigt auch die Erfahrung von Christian einem Treckteilnehmer, der mit großen persönlichen Vorbehalten nach Ungarn kam. Bei der Durchfahrt durch Ungarn hatte er einmal eine Panne und niemand half ihm. Doch die herzlichen Begegnungen und die überwältigende Gastfreundschaft, die er im Laufe der Wochen erlebte, führten zu einer tiefen inneren Veränderung: Er hat seine Vorbehalte nicht nur abgelegt, sondern wurde durch die positiven Erfahrungen in Ungarn „wirklich geheilt“. Der Friedensglockentreck trägt nicht nur eine Botschaft in die Welt, sondern baut auch auf individueller Ebene Brücken und heilt Wunden.


Reise durch Europa: Daten und Fakten

Der Treck hat seit seinem Start durchschnittlich 25 Kilometer pro Tag zurückgelegt. Das Kernteam umfasst 15 Personen, unterstützt von aktuell 9 Pferden. Täglich werden rund 80 kg Futter und bis zu 1000 Liter Wasser für die Pferde benötigt. Die Reise führt durch die Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien. Die Pferde von unserem Reiter Helge pausieren weiter auf einem Hof in Ungarn.

Die bisherigen Erfolge des Trecks sind beachtlich: über 1500km wurden bis Rumänien zurückgelegt. Ein erfolgreicher Etappenhalt in Wien mit der Segnung der Friedensglocke am Stephansdom und Empfänge mit österreichischen und slowakischen Parlamentariern, sowie eine wachsende Medienpräsenz. Die Unterstützung durch Gemeinden, Höfe und Freiwillige entlang der Route ist entscheidend für den Fortschritt des Trecks und zeigt die breite Akzeptanz der Friedensbotschaft.

Schirmherren des Projekts sind Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke (Brandenburg) und Generalsuperintendent Kristóf Bálint.


Unterstützung für den Frieden

Bisher wurden über 70.000 Euro an Spenden gesammelt. Für die Fortsetzung der Reise bis Jerusalem werden weitere Mittel benötigt. Interessierte können den Treck durch eine Kilometerpatenschaft unterstützen unter: https://kilometerpate.de.

Der Pferdefriedens-Glockentreck ist ein inspirierendes Projekt, das die Kraft von Engagement und Zusammenhalt demonstriert. Mit jedem zurückgelegten Kilometer und jedem Läuten der Glocke nähert sich die Vision einer friedlicheren Welt.


Aktuelle Route, GPS-Standort und Bilder unter: 🔗 https://friedenstreck.de/friedenstreck-2025

Reichlich Fotos zur freien Verfügung: https://my.hidrive.com/share/xspa563k1v#$/Foto-Video-Radio/2025/250501_Treck%20-%20Jerusalem

📞 Kontakte für Medienanfragen:
* Christina Barth-Bußmann 📧 christina.barth-bussmann@gmx.net | 📞 +49 160 2249327
* Donatha Castell donathacastell@gmx.de | 📞 +49 178 3662842
* Helmut Kautz (Vorsitzender Friedensglocken e.V.) helmut.kautz@marienfliess.de | 📞 +49 157 56371457

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