Hier mein humorvoller nicht ganz ernster Tagesrückblick: Wir wachten noch ganz beseelt auf – nicht vom Schnaps, sondern von der Dressur am Abend davor. Talina Loreis Pferde wirbelten über den Platz wie Engel auf vier Beinen, begleitet von einem Gebet, das selbst die störrischsten Hufe stillstehen ließ.
Dann aber ging’s los: Mit voller Kraft in den Sand. Genauer: im Pustatreibsand steckengeblieben. Während wir schoben und gruben zeigte die Quartiergeberin ihre Alpakkas. Kurz drauf, rollte der Treck zum Altersheim von Soltvadkert an. Die Damen und Herren standen schon erwartungsvoll an der Straße, als hätten sie geahnt – und amüsierten sich königlich.
Beim Bürgermeisterempfang wurde es diplomatisch: Ich sagte höflich, dass wir keinen Wein brauchen – und löste damit einen kleinen Volksaufstand aus. Wein sei „kulturelles Erbe“, wurde uns zugerufen. Wir einigten uns auf Frieden – gegen Schnitzel. Und gaben zur Versöhnung feierlich eine Münze ab. Sogar das Regionalfernsehen hielt drauf – na wenn das nicht historische Bilder sind!
Doch der eigentliche Wahnsinn kam erst danach: Ein Treffen mit einem schrägen Pferdemann und seiner nicht minder besonderen Frau. Alles roch ein bisschen nach DDR und Heu, dazwischen Robour-Laster, alte Maisschneidemaschinen und ein Hauch von Schwarzmarktromantik. Es gab Schnaps, Wasser (ungetestet), ungarische Salami und Paprika, der einem die Stimmbänder wegätzt. Dann wurde gesungen. Laut. Falsch. Herzlich.
Und plötzlich – als wäre es ein Märchen – öffnete der Pferdemann eine unscheinbare Garage. Darin: funkelnagelneue Kutschen, darunter sogar eine „Victoria“. Wir staunten wie Kinder. Danach zeigte er uns noch ein schickes, neugebautes Haus voller Simson Maschinen. Völlig crazy. Es war, als würde sich hinter dem DDR-Flair plötzlich Instagram öffnen.
Für die Nacht fanden wir ein königliches Quartier: ein Sportplatz mit Dusche (nur kaltes Wasser) und Klo. Der Bürgermeister krönte den Abend mit Riesenschnitzeln für alle. Satt, verschwitzt, aber zufrieden fielen wir in unsere Schlafsäcke.
Fazit des Tages: Frieden bei Mensch und Tier – und ein bisschen Palinka für die Nerven.